Bauwerk

Skywalk Baubeschreibung

Am nördlichen bewaldeten Steilhang der des Möhnetals (Lieth) wurde zwischen Allagen und Niederbergheim (Stadt Warstein) der Skywalk Möhnetal mit Fördermitteln der LEADER-Region 5Verbund und der NRW-Stiftung errichtet und am 22.11.2019 eingeweiht. Dieser Steilhang stellt mit dem oberhalb verlaufenden Liethweg eine markante Naturraumgrenze zwischen dem nordwestdeutschen Tiefland und dem mitteldeutschen Bergland dar. In der Vergangenheit verhinderte ein Baumbestand den freien Blick über das Möhnetal in den südlich angrenzenden Arnsberger Wald.

Nach Sondierung der örtlichen Gegebenheiten und Aufnahme der Geländeformation wurde ein für den Skywalk geeigneter Standort am Liethweg ausgewählt. Die Konstruktion sollte behindertengerecht ausgeführt werden und sich möglichst harmonisch in die vorhandene Landschaft einfügen. Weitere Ziele waren die Baukosten erträglich zu gehalten werden und den künftigen Erhaltungsaufwand des Bauwerks zu minimieren. So wurde für das statisch erforderliche Auflager eine Winkelstützwand aus Beton mit einem Abstand von 12 m vom Weg errichtet, diese begrenzt den Vorplatz talseitig. Durch Bodenanfüllung mit Böschungskegel beidseitig bis zum vorhandenen Mühlenweg wurde der Vorplatz auf die erforderliche Größe gebracht. Der Steg hat nun eine freie Stützweite von 14 m mit einem Kragarm von 5,05 m, somit reicht der Skywalk 31 m ins Tal. Die lichte Breite beträgt wegen des zu ermöglichenden Rollstuhlbegegnungsverkehrs 1,80 m bei einer behindertengerechten Steigung von 6%. Die Geländer des Skywalk wurden als tragende Elemente ausgebildet, dadurch konnte auf Unterzüge mit hohem Querschnitt verzichtet werden. Die ergibt ein ästhetisches Erscheinungsbild und vermittelt den Eindruck von „Leichtigkeit“. Der komplette Steg – Bodenträger und Fachwerkgeländer wurden zu einer Einheit verschweißt. Danach wurde durch eine Verzinkung ein Rostschutz von 85 µ aufgetragen, der Verwitterungsschutz für 85 Jahre garantieren soll. Zwischen Steg und Kanzel wurde ein verschraubter Montagestoß angeordnet, wobei die Kanzelfläche einen ebenen Boden ohne Steigung erhielt. Der Edelstahlhandlauf hat eine Höhe von 1,30 m. Die Lamellen der rutschhemmenden Gitterroste haben einen Abstand von nur 10 mm, gegenüber den sonst üblichen 30 mm. Hierdurch soll ängstlicheren Personen das Betreten erleichtert werden. Das Gewicht der gesamten Stahlkonstruktion beträgt 7 Tonnen.

Die erforderlichen Betonfundamente wurden fast vollständig mit Boden überdeckt, um eingegrünt zu werden. Auf dem mit Natursteinquadern abgegrenzten Vorplatz wurde ein imposanter Steintisch platziert, der zum Verweilen einlädt. Durch den leichten Anstieg vom Weg bis zur Kanzle wir eine Höhe erreicht, welche rückwärts durch das geschaffene „Baumtor“ einen weiten Blick in die Ackerlandschaft bis zur Höhe des Haarstrangs freigibt. In südlicher Richtung blickt man über die Möhneauen hinweg auf die Ortslage von Allagen im Vordergrund und dem Arnsberger Wald am Horizont. Nach Osten ergibt sich ein Ausblick über das Möhnetal entlang von Sichtigvor und Belecke hinweg bis nach Rüthen. Bei guter Sicht ist der Wasserturm der Stadt Rüthen sichtbar. Nach Westen blickt man bis Niederbergheim.

Die Baukosten waren ursprünglich mit 124.000 € angesetzt. Inklusive der notwendigen Gutachten, des Geländers zur Hangsicherung, der Gestaltung des Vorplatzes und der Eingrünung beliefen sich die Gesamtkosten abschließend auf 81.000 €.

Mit großem Einsatz und viel Herzblut hat Ferdi Kühle (Ortsheimatpfleger von Niederbergheim) dieses Bauwerk vom Entwurf über die Vermessung bis zur Bauleitung ehrenamtlich geplant und umgesetzt! Dafür gebührt Ihm der Dank der Dorfinitiative Allagen/Niederbergheim e.V.! Ohne den enormen ehrenamtlichen Einsatz und die mannigfaltige Unterstützung durch zahlreiche Mitglieder der Dorfinitiative Allagen/Niederbergheim e.V. wäre das Projekt nicht umsetzbar gewesen. Im gemeinsamen Zusammenwirken aller konnte das Möhnetal durch eine touristische Attraktion bereichert werden.

Zu großem Dank ist die Dorfinitiative Allagen/Niederbergheim e.V. dem Eigentümer des Grundstücks Wolfgang Severing verpflichtet. Ohne seine Zustimmung und Begeisterung für das Projekt wäre dies niemals möglich gewesen!

LÄNGE UND REICHWEITE
31 m
HÖHENUNTERSCHIED
80 m
GESAMTNUTZLAST
19 t
GESAMTFLÄCHE
38 qm
GESAMTGEWICHT
7 t